Besuch aus der Heimat – Teil 1
Endlich. Volker war die letzten Tage hier um Moskau (und vielleicht auch mal wieder mich) zu sehen. Leider ist die Zeit sehr schnell vergangen und heute musste er wieder nach Hause. Die wenigen Tage haben wir trotz einiger Schwierigkeiten aber so gut als möglich genutzt…
Freitag
Volker landet um 15:50, oder war es 16:50? Bei der Zeitangabe gibt es schon einmal unterschiedliche Angaben. Die letzten Jahre gab es in Russland nur die Sommerzeit. Man hat den Umstieg zur Winterzeit vor einigen Jahren abgeschafft. An und für sich eine gute Sache, vor allem bei so vielen Zeitzonen. Allerdings gab es dann doch Beschwerden. Für eine bessere Nutzung Tageslichts wollten viele lieber für immer auf der Winterzeit verbleiben. Und dieser Umstieg fand heuer statt. Damit war die Anfängliche Angabe von 16:50 zwar richtig, aber nach dem Umstieg war es dann doch 15:50.
Nun wäre sich 15:50 auch bei mir sehr gut ausgegangen, wenn ich den Zug denn auch erwischt hätte. Gut in der Zeit bin ich mit der Metro zum Bahnhof, wo der Aeroexpress nach Domodedovo fährt, angekommen. Die drei vorhandenen Ticketschalter waren gut besucht, die Automaten abgeschaltet. Nachdem ich ca. 25 Minuten bei einem Schalter anstand, entschloss sich die Dame diesen einfach ohne Kommentar zu schliessen. Also rüber zu einem der verbleibenden Ticketschalter und hoffen, dass nicht auch dieser zugesperrt wird. Schlussendlich hatte ich das Ticket, nur der Zug war natürlich weg. Da diese alle halben Stunden fahren ist die Wartezeit zu verkraften.
In Domodedovo ist die Haltestelle des Zuges genau am anderen Ende des Flughafens als der Ausgang für die Ankunft der internationalen Maschinen. Bravo, eh schon zu spät und auch noch eine Ewigkeit durch den Flughafen laufen. Schlussendlich fanden wir uns dann. Natürlich musste der Ärmste auch schon auf mich warten…
Der erste Weg führte uns gleich einmal ins Stundenheim, um das Zimmer in beschlag zu nehmen. Mit meinen bisherigen Russisch-Kenntnissen hat das Erstehen des Schlüssels auch recht gut geklappt. Man braucht bitte nicht denken, nur weil man im einzigen Studentenheim für internationale Studenten der HSE untergebracht ist, dass hier auch jemand englisch spricht.
Im nächsten Schritt Sachen abladen, umziehen und dann gleich einmal in das Nachtleben von Moskau eintauchen. Der erste Weg war natürlich gleich einmal mit der Metro (die alleine hinterlässt ja schon Eindrücke) zum Roten Platz. Bei Nacht hatte ich diesen auch noch nicht gesehen. Das Gum ist grell beleuchtet und für eine Veranstaltung wurden Tribünen aufgebaut.
Nach einem Rundgang am Roten Platz haben wir uns entschlossen im Gum noch etwas essen zu gehen und den Tag ausklingen zu lassen.
Samstag
Da Volker etwas für Flugzeuge übrig hat, hatte ich vorab schon einmal eruiert, wo hier so Altmetall herumsteht. Erste Anlaufstelle ist hier Park Pobedy. Dort gibt es das Museum des “Großen Vaterländischen Krieges“. Am Gelände ist eine Ausstellung mit einigen Kriegsrelikten, die wir besucht haben. Um schneller voranzukommen sind wir beide mit unserem Roller unterwegs gewesen.
Im Anschluss (und auch weil es bitter kalt war und zu regnen begann) sind wir dann noch in das Museum selbst gegangen. Es ist auch interessant zu sehen, wie der WWII von anderen Nationen aufgearbeitet wird.
Am Abend sind wir dann zu einem Italiener (dazu muss man wohl extra nach Moskau fahren?) essen gegangen. Anschliessend noch in die Shopping Mall, die ich immer nach der Uni aufsuche, um einige Dinge zu besorgen.
Sonntag
Den Sonntag haben wir gemütlich begonnen. Volker habe ich den geplanten Weg erklärt, damit er mit dem Roller sich ein wenig austoben kann. Wir haben uns dann – nach einigen Schwierigkeiten und Suche – beim Sessellift bei den Sprungschanzen (ja so etwas gibt es hier) in den Sperlingbergen getroffen.
Mit dem Roller ging es dann zur Moscow State University (Lomonosov University). Im Anschluss dann in den Gorky Park. Hier wollten wir uns unter anderem die Buran Raumfähre anschauen. Sie ist das Gegenstück zum Space Shuttle, kam aber über einen automatisierten, unbemannten Flug leider nicht hinaus. Laut Google sollte das Ding dort stehen. Sollte, denn man hat sie leider weggeräumt. Angeblich wird sie jetzt beim Cosmos Museum ausgestellt.
Weiter ging es zu dem wohl hässlichsten Denkmal in Moskau. Also ich kann mir schon vorstellen, warum das niemand haben wollte. Aber zumindest hat man es einmal gesehen. Ich schon zwei Mal und dabei belassen wir es jetzt besser.
Danach rollerten wir zur Christ-Erlöser Kirche. Wieder eine wunderschöne Kirche mit kleinem Garten. Da es auch heute wieder Eiskalt war sind wir weiter in Richtung Bolshoi Theater auf er Suche nach einem Cafe gerollert. Wie der Teufel es will, sucht man eines, dann findet man keines. Das einzige Lokal mit Ess- und Trinkbaren war dann nach einer endlosen Zeit der KFC. Aus der Not heraus und eben zum Aufwärmen sind wir dann hinein.
Im Anschluss wollte ich Volker noch das Bolshoi Theater zeigen, habe mich aber irgendwie komplett verfahren. Natürlich hatten wir keinen Plan mit und der Akku von meinem Handy hat natürlich auch nicht mehr wollen. Nach kurzer Nachfrage bei Einheimischen stellte sich heraus, dass wir viel zu weit nördlich unterwegs waren. Also wieder runter in den Süden und weitersuchen. Ich war nur Abends beim Theater und von daher war mir die Umgebung nicht so vertraut. Doch dann kamen wir an einen Platz wo ich mir dachte “He, da müsste es doch irgendwo sein?” Aber wieder konnte ich es nicht finden, bis ich mich zu Volker umdrehte und dann fast vom Roller viel, als ich merkte, dass wir genau davor stehen.
Am Abend waren wir beide vom vielen Herumfahren wirklich recht müde. Ich kochte schnell noch eine Kleinigkeit und dann sind wir auch schon ins Bett gefallen.
Wie immer ist die Zeit knapp und den Bericht über Montag, Dienstag und Mittwoch gibt es dann im zweiten Teil… und mehr Fotos kommen auch noch… also bleibt dran…
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