Eine ganz normale Woche in Moskau…
Fast drei Wochen in Moskau und der Alltag hat sich auch schon lange eingestellt. Arbeit und Uni wechseln sich ab…
Montag:
Um 8:00 in der Früh in die volle Metro quetschen. Man schwimmt mit der Masse. Man muss nur schauen auch den richtigen Schwarm zu erwischen, sonst wird man in die falsche Richtung getragen. Um 12:00 sind wir dann Essen ins Plastilin gegangen. Dort kann man seiner Fantasie freien lauf lassen und aus Knetmasse Kunstwerke basteln und an die Wand pappen. Das Essen war günstig – die kleine Flasche Mineral kostete fast so viel wie das genze Menü – aber auch nicht aufregend.
Anschliessend um 14:00 habe ich mich mit Ekaterina getroffen. Sie ist zuständig für unseren Jahrgang und unser guter Engel. Ohne sie wären wir in Dokumenten und Abteilungsjungel relativ verloren. Meine Dokumente mussten aufgrund eines Flaschen Buchstabens im Nachnamen im Visa neu übersetzt werden. Eh erst das dritte Mal. Ekaterina hat alles in die Wege geleitet und wir konnten den Enrollment Process endlich starten.
Um 18:00 ging es dann auf die Uni und um 21:00 wieder Richtung nach Hause. Somit sind wir Montag von 8:00 bis 22:00 im Einsatz.
Dienstag
Nach getaner Arbeit ging es auf die Uni. Ein guter Rat: Tut es euch nicht auch an und arbeitet nebenbei halbtags. Eigentlich nur purer Stress, weil man kaum zum Entspannen oder Sightseeing kommt. Zusätzlich habe ich noch Putenschnitzel gemacht. Das Schweinefleisch schaute nicht so einladend aus. Die Qualität des Fleisches hier ist nicht zu vergleichen mit der zu Hause. Ansonsten bekommt man beim Einkaufen sehr viele Produkte aus der EU. Milka-Schokolade, Leibnitz Keksen, Landliebe Joghurts usw… Beim Brot hier ist es oft ein Glücksspiel. Das letzte, das ich gekauft habe, schmeckt recht süß. Hier haben sie Zucker ins Brot gemischt, damit es nach Schwarzbrot aussieht.
Die Menge an Putenschnitzel reicht jedenfalls für eine Woche. Dazu eben abwechselnde Beilagen. Petersilie-Erdäpfel, Erdäpfelsalat, Risibisi usw… die Zeit zum Kochen ist knapp und sollte gut eingeteilt werden.
Mittwoch
Arbeiten und Uni. Das Wetter war so schön, dass ich mich entschloss etwas früher zu fahren und noch einen Park, der eine Metro-Station nach unserer Uni liegt, zu besichtigen. Dort sprachen mich zwei Japanerinnen an, die dort einen Markt suchten. Sie zeigten mir den auf Google-Maps.
Eigentlich standen sie auch direkt davor, sie wollten es aber nicht war haben. Irgendwie passte der nicht in ihr
e Vorstellung. Auf Google Maps schaut halt alles doch ein bisschen anders aus, vor allem, wenn die Satelittenaufnahmen schon älter sind. Und wenn dort unter freien Himmel gerade ein Markt stattfindet, dann muss der nicht zwangsläufig im Herbst oder an dem aktuellen Tag stattfinden…
Im Park habe ich dann endlich meine erste Lenin-Statue gesehen. Eigentlich heisst es, es ist unmöglich in Moskau nicht an einer vorbeizukommen, ich habe es aber zwei Wochen lang geschafft. Leider konnte ich nur einen kleinen Teil des Parks abrollern, da die Zeit recht knapp bemessen war. Trotzdem war es eine schöne Herbststimmung.
Donnerstag
Wieder um 8:00 in die Metro quetschen und zum Russisch-Kurs düsen. Dieser endet erst um 13:30, was mir eigentlich viel zu lange dauert. Da lässt die Konzentration dann schon merkbar nach. Abends wieder Uni bis 22:00…
Freitag
Arbeiten und Uni. War noch was?
Samstag
Von 12:00 bis 18:00 Uni. Nachdem unser Mathe Lektor Zahnschmerzen hatte, dauerte es wenigstens nicht so lange. Im Anschluss noch Einkaufen, weil sonst nichts mehr zum Essen da wäre. Obwohl ich meinen Scooter mit hatte war ich am Abend so erledigt, dass ich nicht mehr gehen konnte. Den Laptop den ganzen Tag schleppen und am Abend noch eine Stunde Einkaufstüten mit Milch und sonstigen schweren Dingen herumschleppen geht auf meine Substanz. Gerne wäre ich an diesem Abend auch auf die Light Show, die dieses Wochenende in Moskau spielt gegangen. Aber es war einfach nicht mehr möglich. Also entschloss ich mich wieder ein Tabletterl zu nehmen um den Schmerzen ein Ende zu bereiten. Wenn das so weitergeht komme ich mit meinem Vorrat nicht mehr lange aus.
Aber es war mal gut auszurasten, damit ich den Sonntag mit ein wenig Sightseeing nutzen kann. Am Abend noch einen guten Film anschauen, Skypen mit den Liebsten und ab ins Bett.
Sonntag
Ausflug zur Moscow State University. Leider ist es nicht möglich irgendwie den Verschiebebahnhof, der sich zwischen dem Studentenheim und dem Idealweg befindet, zu überqueren. Nach einigen Versuchen habe ich abgebrochen und konnte dann einen km-la
ngen Umweg über Kiewskaja nehmen. Entlang der Moscwa ging es dann Richtung State University. Nach einigen km kommt ein netter Park, da rollert es sich dann auch recht nett.
Bei der Skischanze und dem Sessellift(!) geht es dann steil
bergauf durch ein kleines Waldstück. Hier könnte man unter anderem hervorragend Mountain-Biken. Das Gebäude selbst ist sehr imposant. Ich hatte Glück und es gab an diesem Vormittag ein Wolga-Treffen. Die alten Autos vor dieser Kulisse hatten echt was hergemacht. Gut, dass ich den Ausflug heute gemacht habe.
Am Abend geht es jetzt mit unserer Nachbarin und ihrer Tochter noch zum Bolschoi Theater um die Licht Show zu sehen.
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