Moskau, 17:30, bewölkt, die Frisur hält
Am Montag war es endlich soweit, wir sind in Vnukovo gelandet. Nach Paketausgabe und überprüfen des Visums ging es dann mit dem Express Zug (unter Express verstehe ich eigentlich etwas anderes) nach Киевская. Dort haben Andreas und mich dann unsere Buddies abgeholt. Nachdem ich schon ziemlich fertig war haben wir uns um 500 Rubel ein Taxi ins Studentenheim gegönnt.
Ansonsten gab es am Montag nicht mehr viel zu tun. Bett überziehen und das Dormitory begutachten. Wir sind im 5. Stock ohne Lift untergebracht. Ein Wermutstropfen – hier gibt es kein Erdgeschoss, dieses wird gleich mit erstem Stock bezeichnet.
Der Dienstag stand im Zeichen von Bescheinigungen, Bestätigungen und Zahlungen von unterschiedlichen Dokumenten. Natürlich gibt es hier bei mir auch wieder Probleme. Auf dem Visum wurde den Nachname unterschiedlich geschrieben als auf den Übersetzungen. Somit wird sich wieder alles Verzögern. Das neue Visum muss auf jeden Fall vor dem 20.12. ausgestellt werden, sonst werde ich Probleme bekommen. Nachdem das Geld immer weniger wird, bin ich gleich mal zur Bank und etwas abheben gegangen. Hinein zur Raiffeisen Bank und… tada… Geld abheben nicht möglich. Gut dann halt bei der nächsten, einer UniCredit rein und… detto, wieder nichts. Na das kann ja noch lustig werden. Am Abend dann der erste kurze Kontakt mit der Universität. Der Weg dorthin nimmt eine Stunde in Anspruch und dabei ca. 2 km zu Fuss.
Am Mittwoch sind wir schnell mal zu einem Einkaufszentrum in Фили (ich nehme mal an das ist der Bezirk) gefahren. Beim Ашан haben wir dann das Allernotwendigste gekauft. Für mich war das auf jeden Fall einmal ein Polster, denn die letzten beiden Nächte habe ich kaum geschlafen. Die Standardausstattung ist zwar Funktionell, aber nicht sonderlich bequem. Weiters waren noch Teller, Besteck, Waschzeug und ein wenig Proviant im prall gefüllten Einkaufswagen. Trotz allem hielten sich die Kosten mit umgerechnet 120 Euro im Ramen. Beim Ашан konnte man mit Visa zahlen, somit war Bargeld nicht erforderlich. Jedoch habe ich versucht bei einem Bankomat der Сбербанк Geld abzuheben und war erfolgreich. Somit ist der Nachschub gesichert. Am Abend gab es auf der Uni einen Gastvortrag bezüglich Big Data vom EMC². Gab jetzt nicht so viel Neues und wahr eher so zum Thema “was ist Big Data”. Danach sind wir noch in Lokal etwas essen gegangen. Ich habe mich für einen Beef-Burger entschieden und wurde nicht enttäuscht. Alle, die ein Pizza bestellten, mussten einzeln darauf warten. Scheinbar haben die in der Küche nur einen Herd für eine Pizza.
Auch am Donnerstag mussten wir wieder Ашан aufsuchen. Diesmal habe ich mir auch noch eine Decke mitgenommen, weil mir in der Nacht doch schon gefroren hat. Und dann auch gleich noch Bettzeug, denn das Standard-Bettzeug, das ich heute bei der Ausgabe bekommen habe, war wieder löchrig. Nachdem ich wohl mit einem zweiten Koffer wieder heimfliegen muss, kann ich alles dann auch mitnehmen.
Freitag, na wo waren wir da? Richtig: Ашан. Diesmal nur Klarissa und ich. Die Zeit musste natürlich gleich mit einer Maniküre ausgenutzt werden. Danach beim Obi wegen Spiegel und Wäschehaken. Also eigentlich blieb gar nicht genug Zeit um zum Ашан rein zu gehen. Danach schnell heim und schon wieder weiter auf die Uni. Allerdings haben wir heute auch das erste Mal ein bisschen ausgiebiger gefrühstückt und Frühstückseier gemacht – was für ein Luxus.
Wenn mein Tag jetzt nicht so voll mit anderen Abenteuern ist, dann liegt das daran, dass ich ganz normal halbtags Arbeite und so auch etliche Stunden am Tag vor dem Computer verbringe, während alle Anderen Moskau unsicher machen. Ausserdem ist das viele Gehen für mich derzeit eine echte Qual und ich bin froh am Abend ins Bett zu kommen und meinen Füssen etwas Ruhe zu gönnen. Ich gelobe aber Besserung, werde öfters schreiben und endlich auch einmal Fotos machen.
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