Visum…

Mit knapp vier wöchiger Verspätung klebt das Visum nun endlich im Pass. Die dazu notwendige Telex Nummer war eine Woche unterwegs, ist aber dann doch wie versprochen am Freitag bereitgestanden. Ehrlich gesagt war ich da schon sehr skeptisch. Beim Visa Handling Service hatte ich um 9:00 einen Termin reserviert.

Allerdings sollte ich nach telefonischer Nachfrage schon um 7:50 im Büro sein. Ansonsten wäre es nicht möglich das Visum noch am selben Tag auszustellen. Also ab nach Wien und hoffen, dass es keinen Stau gibt. Natürlich war die zuständige Person um diese Zeit noch nicht anwesend. Nach ein paar Minuten warten wurde mir dann mitgeteilt, dass die Telex-Nummern erst um ca. 8:30 von der Botschaft abgeholt werden. Die Aktion war also vollkommen unnötig.

Gott sei Dank hatte ich aber am Abend davor auf der Homepage der russischen Botschaft nachgesehen und bemerkt, dass ein Termin um 10:00 freigeworden ist und auch zur Sicherheit sofort reserviert. Normalerweise beträgt die Wartezeit auf einen Termin 2-3 Wochen. Nachdem nun das VHS (Visa Handling Service) das Telex nicht hatte, traf es sich also sehr gut einen Termin auf der Konsulatsabteilung zu haben. Man sollte im übrigen mit der VHS und der Botschaft von einem “Telex” sprechen und nicht, wie von und mit der HSE, von einem “Visa Reference Number”, denn der Begriff ist denen hier in Wien unbekannt und führt nur zu unnötigen Missverständnissen.

IMG_0982Nachdem Andreas auch noch das Visum fehlte, trafen wir uns in Wien und verbrachten die Wartezeit im Café. Um rechtzeitig bei der Konsulatsabteilung zu sein nahmen wir eine Wartezeit vor Ort in kauf – lieber zu früh als zu spät dort sein. Vom VHS ist man recht schnell zu Fuss dort, da die Botschaft gleich ums Eck ist. Im übrigen befindet sich auf dem Gelände der Botschaft eine wunderschöne, orthodoxe Kirche. Eigentlich ging ich davon drinnen warten zu können, aber weit gefehlt…

Einlass nur mit Termin und natürlich erst, wenn man an der Reihe ist. Im Winter sicher sehr angenehm. Der Portier ist zwar sehr freundlich, spricht aber so gut wie kein Deutsch. Sein Standardsatz dürfte wohl “noch 20 Minuten” sein. Wir warteten dann 2×20 Minuten vor der Türe, waren aber auch zu früh da. Schlussendlich kam er heraus und redete eine Minute russisch mit uns, wobei ich natürlich so rein gar nichts verstand, dies aber als “kommen sie herein” auslegte.

Nach 20 Minuten Wartezeit am Visa-Schalter war es dann soweit. Dokumente übergeben und Hinweis auf Expressvisum. “Oh, das wird aber teuer…” murmelte der Mann mit recht gutem Deutsch hinter dem Schalter. Rechnet ein wenig herum und dann… 100€. Pff, bei der VHS hätte das Expressvisum 150€ gekostet. Also endlich einmal etwas Geld gespart Was lernen wir daraus? Rechtzeitig bei der Konsulatsabteilung einen Termin vereinbaren und dort das Visum beantragen. Der Schalter zum Kassieren ist gleich einen Meter daneben und bietet auch die Bezahlung per Bankomat.

Nachdem die HSE nun so freundlich war und auf dem Telex vermerkt hatte, dass das Visum erst ab 22.9. gelten sollte, konnten wir auch den Flug für Samstag abschreiben. Wäre ja auch zu schön gewesen den Sonntag zum Akklimatisieren frei zu haben. Für die Aushändigung des Visums wurden wir für 11:30 wiederbestellt. Also wieder zurück ins Café und die Zeit mit der Suche nach einem passenden Flug für Montag totschlagen. Im übrigen ist es schon mühselig zur erwähnen, dass die Flüge am Samstag wesentlich
günstiger gewesen wären als die am Montag.

Um 11:30 also wieder zurück in der Konsularabteilung und wieder 20 Minuten draussen warten. An der Zeitangabe ist wohl wirklich was dran. Dann ab zum Schalter und Pass mit Visum abholen. Ich kann es immer noch nicht glauben. Flug ist gebucht und am Montag Abend werden wir endlich mir Verspätung im Studentenheim in Moskau ankommen.

Die nächsten Tage gilt es wohl einiges aufzuholen, da das Studium bereits seit 1.9. läuft und wir natürlich viele Unterlagen und Aufgaben nicht erhalten haben…

 

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